KI-KÖRPERKULT | Eine Ausstellung von Timo Schuster | 07.09. - 15.09.2024 | Antikensaal, Mannheimer Schloss

 

Plakat KI-KÖRPERKULT
Plakat KI-KÖRPERKULT

Ich begrüße Sie heute in diesem prachtvollen Antikensaal, einem Ort, an dem die Vergangenheit und die Gegenwart auf einzigartige Weise miteinander verschmelzen. Hier, umgeben von den steinernen Zeugen der Antike, möchte ich über ein Thema sprechen, das uns alle betrifft: Körperkult und die Rolle der Künstlichen Intelligenz.

 

In diesem Saal, wo die Skulpturen von einst ihre Geschichten flüstern, haben wir heute die Gelegenheit, über die Verbindung zwischen menschlichem Körper und Kunst nachzudenken. Die KI-Bilder, die wir hier betrachten werden, sind nicht nur digitale Abbildungen, sondern auch Spiegel unserer eigenen Sehnsüchte, Ängste und Träume.

 

Körperkult – ein Begriff, der uns in den Bann zieht. Wir streben nach Perfektion, nach dem Ideal, das uns die Medien und die Gesellschaft vorgeben. Doch was ist wirklich schön? Ist es die makellose Haut, die muskulöse Form oder die zarte Anmut? Oder ist es nicht vielmehr die Einzigartigkeit, die uns fasziniert?

 

Die KI-Bilder, die wir heute sehen werden, sind das Ergebnis einer kreativen Symbiose zwischen menschlicher Vorstellungskraft und maschinellem Lernen. Sie zeigen uns verschiedene Facetten des Körperkults: von der klassischen Schönheit bis hin zu den unkonventionellen Formen des Camps.

 

Camp, ein Begriff, den Susan Sontag in ihrem bahnbrechenden Essay beschrieben hat, ist die Kunst des Übertreibens, des Extravaganten. Es ist das Spiel mit dem Ernsthaften, das Spiel mit dem Schein. Und hier, zwischen den antiken Statuen, können wir erkennen, dass der Körperkult schon immer ein Spiel war – ein Spiel zwischen Realität und Illusion.

 

Die KI-Bilder, die wir heute sehen, sind wie die Skulpturen um uns herum: sie erzählen Geschichten, sie provozieren, sie inspirieren. Sie sind ein Spiegel unserer Zeit, unserer Sehnsüchte und unserer Ängste. Und vielleicht, wenn wir genau hinschauen, erkennen wir, dass wahre Schönheit nicht in der Perfektion liegt, sondern in der Vielfalt, im Unvollkommenen, im Menschlichen.

 

Meine Damen und Herren, lassen Sie uns gemeinsam in die Welt der KI-Bilder eintauchen, die uns hier im Antikensaal umgeben. Mögen sie uns dazu anregen, den Körperkult mit neuen Augen zu sehen – als eine Reise zu uns selbst, zu unserer Einzigartigkeit und unserer Menschlichkeit.

 

Vielen Dank.

 

Text:

ChatGPT

 


KI-KÖRPERKULT

Eine Ausstellung von Timo Schuster

 

Ort: Antikensaal, Mannheimer Schloss, Ostflügel, 2. OG.

 

Dauer: 07.09. - 15.09.2024

 

Vernissage: Freitag, 06.09.2024, 19 Uhr

 

Zeiten:

Mo. - Sa.: 08 - 18 Uhr

So.:  10 - 15 Uhr

Am Schlossfest (07.09.) bis 24 Uhr 

 

 

 

 

Performance/Collage: Arien des Barock

Sopran: Antje Krause

Mezzosopran: Nora Berger

Bass: Emmerich Pilz

Performance: Simonetta Zillhardt,

Marianne Reutter


Die Arien-Titel:

 

Tommaso Giordani: "Caro mio ben" (Antje Krause)

Georg Friedrich Händel: Der Messias, Teil 3, Nr. 46 "Die Tromba erschallt" (Emmerich Pilz)

Georg Friedrich Händel: "Lascia ch'io pianga" (Nora Berger)

Claudio Monteverdi: "Pur ti miro" (Antje Krause, Nora Berger)

Claudio Monteverdi: Improvisation über "Lasciate mi morire" (Antje Krause, Nora Berger, Emmerich Pilz)

 

DIE KLAGE DES MARSYAS

 

Was entziehst du mir selber mich?

 

Eine Performance von Marianne Reutter

zur Skulpturengruppe mit Marsyas, einem Messerschleifer und Apoll

 

Zum Marsyas-Mythos

 

Athene, die kopfgeborene Tochter des Zeus, ist nicht nur die Göttin der Kriegsstrategie, sondern auch der Weisheit und der Kunst - eine Intellektuelle.

Sie erfindet den Aulos, die griechische Doppelflöte. Eines Tages sieht sie sich beim Musizieren in einem See gespiegelt und wirft entsetzt das Instrument weit von sich, weil es ihr beim Spiel die ebenmäßigen Wangen entstellt. Marsyas, ein lustvoller Satyr aus dem Gefolge des wilden Dionysos, findet die Flöte und bringt sich, bezaubert von ihrem Klang, das Spielen darauf bald so gut bei, dass er im Überschwang Apollon, den Gott des Gesangs, zum Wettkampf auffordert. Selbst die Musen erkennen zunächst Marsyas' Überlegenheit an. Erst als Apoll zusätzlich zum Spiel auf seiner Kithara zu singen beginnt, urteilen sie zu seinen Gunsten. Man sollte erwähnen, dass sie als seine Töchter ohnehin keine neutralen Schiedsrichterinnen waren.

Zur Strafe für seinen Frevel, einen olympischen Gott zum Wettstreit herausgefordert zu haben, lässt der eitle Apoll den armen Satyrn die Haut bei lebendigem Leibe vom Körper schälen.

In Ovids römischer Version des griechischen Mythos entspringt aus den Tränen der um ihn trauernden Satyrn und Nymphen und auch der Hirten in den Bergen der klarste Fluss Phrygiens, der Marsyasfluss.

 

Wir danken:

LVM Alexander Ziegler

Stiftung Universität Mannheim

Spargel- und Gemüsehof Becker, HD

 

Definierte Muskeln und makellose Körper machen die Statuen im berühmten Antikensaal des Schlosses zu Objekten der Begierde.

Was aber würde Kunst mit Künstlicher Intelligenz aus unseren klassischen Schönheitsidealen machen? Das untersucht der Berliner Fotograf und Künstler Timo Schuster. Er hinterfragt spielerisch unsere Vorstellungen von Körper-Ästhetik und ironisiert unsere Wunsch- und Traumbilder von der Optimierung des eigenen Körpers. Seine KI-generierten Inszenierungen zum Kult um Anmut und Schönheit irritieren uns, lassen erschrecken und uns manchmal auch ertappt schmunzeln. Wechselnde Körperkult-Bilder erscheinen auf Monitoren, im Kreis aufgestellt, inmitten der klassischen Skulpturen. Der Mannheimer Kunstverein INDUSTRIETEMPEL präsentiert Timo Schusters KI-Kunst-Installation als Frage nach der Wahrhaftigkeit unserer Abbilder von Schönheit.

 

Eine außergewöhnliche Ausstellung in der unvergleichlichen Aura der Antikensammlung, die schon Schiller und Goethe faszinierte.